Baugruppe in Wohnungseigentümergemeinschaft bedeutet gemeinsames Planen und Bauen von mehreren Einzelbauherren, die den rechtlichen Zusammenschluss für eigentumsorientiertes Bauvorhaben wählen. Sie dienen dazu selbstgenutztes Wohneigentum zu schaffen, das durch den rechtlichen Zusammenschluss Einzelner kostengünstiger und dennoch selbstbestimmt mit großen individuellen Gestaltungsspielräumen und Planungsbeteiligung verwirklicht werden kann.

Baugruppenprojekte führen in der überwiegenden Zahl zu qualitätvoller Architektur, befruchten angrenzende Quartiere oder prägen gar neue Entwicklungsstandorte maßgeblich.

Dominante Einsparpotenziale sind zu allererst die möglichen Gewinne und Verwaltungskostenansätze der Bauträger und Maklerbüros, die bei konventionellem Erwerb von Einzeleigentum anfallen. Darüber hinaus kann die Baugemeinschaft durch gemeinsame Planung, Erschließung, Einkauf von Baumaterialien, Finanzierung etc. Kosten einsparen. Schon beim gemeinsamen Grundstückskauf liegen im Gegensatz zu einem Einzelerwerb nach Fertigstellung deutliche Einsparpotenziale: Zum Beispiel zahlt die Baugemeinschaft die Notargebühren und die Grunderwerbsteuer nur für die unbebaute Fläche. Beim einzelnen Wohnungskauf nach Fertigstellung hingegen beziehen sich diese Rechnungsposten auf das Grundstück und die schlüsselfertige Wohnung bzw. das Einfamilienhaus.

Ebenso kann die Bauherrengemeinschaft günstigere Zinsen verhandeln, wenn sie z.B. gemeinsam bei einer Bank finanziert. All das sind Kostenvorteile, die von den verschiedenen Gruppen und Baubetreuern mit bis zu 20 % veranschlagt werden.

Mal ist eine Baugemeinschaft eher pragmatisch an der Schaffung von preiswertem (innerstädtischem) Wohneigentum interessiert; ein anderes Mal steht vielleicht neben der Eigentumsbildung der weitergehende Wunsch im Vordergrund, auch in der Nutzungsphase eine Wohngruppe zu bilden und in aktiver Nachbarschaft zu leben – eben gemeinschaftlich zu wohnen.

Die Gemeinsamkeit der Lebensvorstellungen, die Ähnlichkeit von Lebensstil und Milieu, die gleiche Altersgruppe oder Lebensphase können ebenso zur Gruppenzusammenstellung führen wie das genaue Gegenteil davon: nämlich der Wunsch, altersgemischt und zum Beispiel mit verschiedenen ethnischen und kulturellen Einflüssen zusammenzuleben.

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